Index   -   Klopapier & Kunst  -  World Tour 

Presse 1998-2002
"KLOPAPIER & KUNST"

Lippische-Zeitung
Irrwitzige Satire
Klopapier und Kunst
Mozarts Klarinettenkonzert für die Kopfschmerztablette, Wagners "Walkürenritt" fürs Auto und
Bizetzs"Carmen" fürs ultimative Scheuermittel - die Werbemacher kennen keine Gnade: Ohne Skrupel garnieren sie all das, was sie dem Kunden schmackhaft machen wollen, mit mundgerecht zerhackten Klassik-Häppchen.
Kultur ist nicht länger Nahrung für die Seele, sondern nur noch Fast-Food der Unterhaltungsbranche - das ist das Thema von Benito Gutmachers Theaterstück "Eroica":
Die Handlung: Klopapier und Seife im  hygienisch- transparenten Doppelpack "Eroica" sollen darin an den Konsumenten gebracht werden.
Zur Untermalung wünscht sich die Fabrikantengattin Beethoven - und stürzt den von Gutmacher persönlich gespielten Protagonisten damit unverhofft in die Krise. Zwar ist Werbung für den Moderator einer täglichen Talkshow Alltag...
Im improvisierten Aufnahmestudio wird das Publikum Zeuge seiner immer verzweifelter werdenden Bemühungen, Klopapier, Seife und Beethoven auf einen werbewirksamen Nenner zu bringen.
Aber nichts findet die recht Gnade vor den kritischen Augen des Kameramannes. Und als er schließlich mit Klopapier um sich wirft und eine Liebesbeziehung zu seinem Monitor in Szene setzt, bescheinigt der ihm gar Psychokrise plus Urlaubsreife.
Gestresst ist der Moderator in der Tat. Zwischen den Werbeblock muß er schließlich noch seine Talkshow moderieren: Und die enthält alles, was das Herz des Fernsehkonsumenten begehrt; Den einstudierten Applaus, das Verlesen von Zuschauerpost, das Interview mit dem Star aus Kalifornien, u.s.w.
Mit "Eroica" inszeniert Gutmacher eine irrwitzige Satire, in der er mit viel Tempo und pantomimischem Körpereinsatz die Gesetze gnadenlos ad absurdum führt. Nur für den Moderator bleibt am Ende ein kleine Trost: Wenn der "Eroica-Spot" auch keine Meisterproduktion war, übermorgen gibt es eine neue Chance: Mit Werbung für Schuhe, Hundefutter und aber -"Beethovens Gesamtwerk auf CD"
(blu), Kulturseite Lippe Lage-Hörste, 11.12.98

 

Higienisch, praktisch, transparent.! Werbeblocks sind gnadenlos. Jeder weiß es, keiner kann sich entziehen. Gnadenlos prasseln Deodorants, Prothesen- Haftcremes, und allerlei für den modernen Menschen Notwendiges über die Mattscheibe; unterlegt mit klassischer Musik berieseln sie unseren Geist....  mit seinem Programm "Das Klopapier Eroica" führt Benito Gutmacher uns diese Welt des Widerlichen im "thalhaus" vor. Als Moderator einer "Game-Show" hat er auch für den Absatz der nötigsten Utensilien für die Sauberkeit zu sorgen.
Hygienisch, praktisch, transparent verpackt sollen Seife und Klopapier auf den Markt geworfen werden. "Eroica" jedoch, so der Name des Produktes, stürzt den Protagonisten in die Krise, soll die Werbung doch nach dem Willen des Produzenten mit Musik von Beethoven unterlegt werden....
mit vollen Körpereinsatz und manchmal zu rasantem Tempo - wirken doch hin und wieder die Bewegungen asynchron - entwickelt Gutmacher die Bredouille, in der sich der Moderator Befindet. Ein Werbespot jagt den anderen...! .
bär
Wiesbaden 30.10.99

Marbacher-Zeitung
Der Marbacher Schlosskeller wurde am Sonntagabend kurzerhand zum Filmstudio umgewandelt, und der argentinische Schauspieler Benito Gutmacher begeisterte mit der Comedy-Satire "Klopaier Eroica".Während seiner Fernsehauftritte mimt er den perfekten Medienprofi. "wir sind glücklich", heißt das Motto seiner Show und dementsprechend aufgekratzt hüpf er über die Bühne.
Alles ist inszeniert. Sogar der Applaus ist programmiert und wird an den richtigen Stellen vom Band abgespult
...Benito Gutmacher Einmannstück kommt an im Schlosskeller. Mann grinst, kichert, prustet gar herzhaft los. Mit ironischen Texten, die die Welt der Werbung und der Medien aufs Korn nehmen, bringt der Künstler sein Publikum aber auch zum Nachdenken. Wortwitz sowie ausdrucksstarke Mimik und Gestik zu Beethoven Klängen:
Der studierte Autor und Theater Regisseur zieht alle Register. Wer sich nach "Klopapier Eroica" vor den Fernseher setzte, hat vermutlich spätestens bei der Seifenwerbung kräftig geschmunzelt. ano Marbach/Neckar 4.10.2001

Ludwigsburger-Kreiszeitung

Mit einer gehörigen Portion Ironie und kleinen Meisterleistungen in punkto Gestik und Mimik hat Benito Gutmacher die Gratwanderung eines Moderators zwischen dem Werbekunden als Geldgeber und seiner Verpflichtung als Unterhalter des Publikums gemeistert. 
Einer schwierige Gratwanderung, die Gutmacher mit viel Einfühlungsvermögen nachvollziehbar zu machen versuchte. Es ist ihm gelungen. Bei allen Lachern hat er auf bemerkenswerte Weise die oftmals bittere Wahrheit hinter den Kulissen der Medien auf dem sprichwörtlichen Silbertablett präsentiert. sf Marbach/Neckar  4.10.01


 



 

Badische-Zeitung
Das Klopapier "Eroica"
Das neue Stück "Eroica" hat sich der argentinische Theatermann zu seinem 25. Bühnenjubiläum selbst auf den Leib geschrieben. Der Showmaster, sagt er, ist der Inbegriff von Erfolg, von Einfluß und Popularität - nach der sich schließlich jede Schauspieler sehnt. Beethoven ist mehr, Beethoven ist, so Gutmacher, eine Metapher für die wahre Kunst. Und so ist denn auch das Spannungsfeld für den Moderator zwischen Kunst und Kommerz abgesteckt.
Unversehens findet sich das Publikum im  Saal des Theaters
als blöde Claqueur-Staffage einer Giga-Fernesehshow wieder -eine überaus witzige Effekt, der aus den Zuschauern Mitspieler macht.
Keiner rührt sich, aber aus den Boxen ertönen inszenierter Applaus und Jubel. Der Moderator im Lichtkegel des Verfolger-Scheinwerfers, die Videoleinwand als Hintergrund, Techno hämmert Tempo in den Saal.
Und da ist alles wie im echten Fernsehleben:
Verlesen von Grußpostkarten, Applaus, Bleiben-Sie-dran...
Werbeblöcke, die werden in dieser Show vom Moderator selbst in Szene gesetzt. Nur: Wie bringt man den schönen Beethoven-Brieftext "Du bist mein Engel, mein alles" mit dem schnöden Klopapier zusammen?
Der Moderator ist rast-, aber nir ratlos und probiert dies und das.
Zwischen wahnwitzigen Regiekonzepten, Proben und Pizzapause wird aus dem affigen Moderator ein affektiver Mann, der in Beethovens Musik Gefühl und Gefühle findet.
Er gibt alles, vom rührenden "Monolog an die Tochter zur Mondscheinsonate"
bis hin zu "Ludwig, der Terminator" um Klopapierrollen und Seifenstücke samt Beethoven-Sound publikumswirksam anzubringen.
Viele kleine musikalisch-pantomimische und sogar veritable -orgiastische Höhepunkte halten virtuelle Zuschauer und echtes Publikum bei Laune.
Kunst -das versteht der Zuschauer schließlich- entsteht eben aus richtig echtem Gefühl, das hat mit High-Tech-Fernseh-Entertainment nicht viel zu tun.
Julia Littman,
Freiburg 6.12.97

BRUCHSALER 
RUNDSCHAU

...Östringen Leiberg- Festival
...Bestechen authentisch spielte er eine beliebige Fernsehshow nach: Ein hyperaktiver Moderator, diesmal mit französischem Akzent, naive Zuschauerbriefe wie "Seit ich Ihre Sendung sehen, führe ich ein besseres Leben"...ein Stargast, der nicht mehr von sich gibt als ein arrogantes "Okay"
und natürlich die Werbung zwischendurch, ebenfalls von ihm selbst präsentiert. Die Zuschauer verfolgten, wie der Künstler der Regie verschiedene Anweisungen gab, um die passende Begleitmusik von Beethoven zu finden, die für die Präsentation des Toilettenpapiers "Eroica" optimal ist. Unterm Strich blieb ein lebendiger Eindruck davon, welcher Schwachsinn dem unmündigen Fernsehzuschauer Tag für Tag zugemutet wird. 
feh/br. Bruchsal/Östringen 14.8.2000

Badische Neueste Nachrichten-Karslbad-Ittersbach
Wo ist der Wert der Kunst heute?
Satire mit Benito Gutmachers in der Ittersbacher Museumsscheune. 
Bringen die Medien die Kunst auf den Basar? Benito Gutmacher Blick auf die Werbebranche schien den Ausverkauf zu bestätigen: In seinem Programm entwickelte der Kabarettist das Bild eines Moderators auf der Suche nach dem geeigneten Werbespot. Vorgegeben: Die Produkte Klopapier und Seife, dazu Musik von Beethoven. Spaß für die Zuschauer war garantiert... Empört reagiert dieser auf die Vorgaben zu Werbesport. Sein Schatten raufte sich da an der Wand die Haare, seine Hände und Arme waren ständig auf der suche nach einem geeigneten Ausdruck... Eingewickelt in weisses Toilettenpapier wirbelte der Schauspieler pathetisch durch den Raum..."Von Kindheit an auf das Gefühl des Wohlwollens eingestellt": Der Werbespruch war ein reales Zitat -aus Beethovens Testament. Wahrhaftig ein Ausverkauf der Kunst. rec Karlsbach-Ittersbach 14.11.01

 

 

 

 

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